Co-Leitung:
Susanne Behling
Thomas Haag

Wissenschaftlicher Beirat:
Luise Reddemann

3-teiliger Kurs 
„Die Trauma-Trinität: Diagnostik und Behandlung traumabezogener Dissoziation der Persönlichkeit - Eine enaktive Perspektive"


mit Ellert Nijenhuis

Kursablauf:
Der Kurs ist  auf diagnostische und therapeutische Belange ausgerichtet . Er beinhaltet  Theorie, Rollenspiele, Videodemonstrationen, praktische Übungen, Diskussionen, Literaturstudium und „Hausaufgaben" und findet in deutscher Sprache statt.

Beim Kurs wird eine kurze Einführung zum Konzept stattfinden, doch knüpft der Kurs inhaltlich an den vorangegangen 3-teiligen Kurs in 2018 an. Die TeilnehmerInnen sollten über Grundkenntnisse des Konzeptes (vorherige Kurse und/oder Literaturstudium) verfügen.

Teil 1 (16 UE):
Das Seminar gibt eine Einführung in Enaktivismus und die Theorie der Dissoziation der Persönlichkeit. Diese Sichtweise hilft Behandlern, die wichtigsten Symptome komplexer Traumatisierung, inklusive der posttraumatischen Stresssymptome (die eigentlich dissoziative Symptome sind), andere dissoziative Symptome und selbstdestruktive Tendenzen zu erkennen und ermöglicht ihre Einordnung und Behandlung. Der theoretische Hintergrund wird den Teilnehmern eine sorgfältige diagnostische Einschätzung einschließlich einer zuverlässige Differentialdiagnose zwischen echten und falsch-positiven Fällen von dissoziativen Störungen ermöglichen. In diesem Rahmen verbessern die Teilnehmer ihre klinischen Fähigkeiten zur Durchführung diagnostischer Interviews und zur Durchführung und Interpretation von Selbstbeurteilungsfragebögen.

Teil 2 (16 UE):
Dieses Seminar vertieft den phasenorientierten Behandlungsrahmen und fokussiert detailliert auf die erste Behandlungsphase. Die Teilnehmer erlernen die Durchführung  der Behandlung in Phase 1.  Ein allgemeines Ziel der Behandlung in Phase 1 ist es, die mentale Effizienz und die Handlungsfähigkeit der Überlebenden zu verbessern. Dies kann es ihnen ermöglichen, ihr Leben erfolgreicher  zu bewältigen und bereitet sie auf die Integration traumatischer Erfahrungen vor.
Eines der Behandlungsprinzipien das  vertieft wird,  ist,  eine Vorstellung davon zu bekommen, wie  psychische und behaviourale Aktionen eingeleitet, ausgeführt und beendet werden. Die Teilnehmer werden eine Reihe von problemfokussierten und beziehungsorientierten Interventionen kennenlernen. Ein Teil der Psychopathologie der Überlebenden wird als Phobie vor mentalen Aktionen, vor Bindung und vor dissoziativen Persönlichkeitsanteilen verstanden. Die Teilnehmer werden lernen, wie sie die Überlebenden dabei unterstützen können, diese Phobien schrittweise abzubauen.

Teil 3 (16 UE):
Wenn die Überlebenden die Ziele der ersten Behandlungsphase erreicht haben, können sie sich dafür entscheiden, mit der Phase-2-Behandlung fortzufahren. Diese Phase hat eine Vertiefung der therapeutischen Beziehung und die schrittweise Integration traumatischer Erfahrungen zum Ziel. Die Teilnehmer werden eine Vielzahl therapeutischer Techniken kennenlernen. Ein Grundprinzip ist, innerhalb des „Window of Stress-Tolerance" oder der  integrativen Kapazität der Überlebenden zu arbeiten. Wenn die Therapie kontinuierlich nach diesem Prinzip gesteuert wird, können in vielen Fällen stationäre Aufenthalte vermieden werden, indem die Überlebenden in kleinen Schritten ihre Phobien überwinden können, die sich auf interpersonale Beziehungen und traumatische Erfahrungen beziehen. Soweit die Zeit es zulässt, wird in diesem Seminar auch auf die Phase-3-Behandlung eingegangen. Diese Phase hat das Ziel, chronisch-traumatisierte Individuen darin zu unterstützen, ihre Phobien vor Nähe, Risiko, Veränderung und einem normalen Leben zu überwinden. Dies ist auch die Phase, in der vorher dissoziiert Anteile der Person üblicherweise „verschmelzen".

Teilnahmevoraussetzungen:  Psychotherapieausbildung oder Beratungskompetenz sowie Grundkenntnisse der Psychotraumatologie

Termine:
Teil 1 am  20.- 21.10.2017
(10 -18 h),
Teil 2 - 09. (10-18 h) - 10.03.2018 (9 -17 h) 
Teil 3 - 27. (10-18 h) - 28.04.2018 (9 -17 h


Ort: Teil 1 im Grossen Konferenzraum des GKH,  Teil 2 und 3  im Dörthe-Krause-Institut am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke

Seminargebühren:
Komplettbuchung Teil 1 - 3 (= 3 Seminare, 48 UE): € 1100,-, Einzelbuchung:  € 400,-/ Seminar (16 UE), Imbiss und Getränke inklusive

CME-Zertifizierung:
Zertifizierung durch die Ärztekammer W-L beantragt


Supervision mit E. Nijenhuis
Neben den Seminaren bieten wir Supervisionstage mit E. Nijenhuis an. 
Termine: 19.10.17, 08.03.18 und am 26.04.18 im Dörthe-Krause-Institut am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
Informationen/ Anmeldung zur Supervision bitte direkt bei E. Nijenhuis unter der Emailadresse: clairelise.meyer@icloud.com


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