Co-Leitung:
Susanne Behling
Thomas Haag

Wissenschaftlicher Beirat:
Luise Reddemann

2-teiliger Kurs Psychodynamisch-Imaginative TraumaTherapie PITT 2024/ 2025
mit Susanne Behling und Thomas Haag

- anerkennungsfähig als Modul des WIPT- Curriculums „Spezielle Psychotraumatherapie" -

PITT als Verfahren zur Behandlung komplex traumatisierter Klient:innen
PITT   ist ein psychodynamisches Verfahren, das sich um die Integration verschiedener Ansätze bemüht, die sich in der Behandlung von komplex traumatisierten Patient:innen bewährt haben.  Insbesondere geht es um imaginative Arbeit, die viele Patient:innen/ Klient:innen da abholt, wo sie ohnehin Ressourcen haben. Wichtige Schwerpunkte der Arbeit mit PITT sind Resilienz- und Ressourcenorientierung für Therapeut/innen und Patient:innen und Achtsamkeit und Mitgefühl als Grundhaltung. 
PITT  wurde von
Frau Prof. Dr. Luise Reddemann aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen bei der Arbeit mit  traumatisierten Patient:innen entwickelt. Die Behandlung orientiert sich an Janets 3-Phasenmodell der Traumatherapie. Nach Janet ist Phase 1 die Stabilisierungsphase, in der es um Ich-Stärkung und Ressourcenmobilisierung geht.  Hierzu gehört die Arbeit mit stabilisierenden Imaginationen, Affekt- und Dissoziationskontrolle mit Hilfe von Achtsamkeits- und Imaginationsarbeit, die Arbeit auf der "inneren Bühne" i. S. angewandter Ego-State-Therapie, insbesondere die Arbeit mit „verletzten jüngeren inneren Anteilen" und „verletzenden Anteilen", die für Täterintrojekte stehen. Phase 2 beinhaltet Traumakonfrontation, in PITT mittels der wenig belastenden Beobachtertechnik, und Phase 3 Integration, Trauern und Neubeginn. (Zu Phase 3 nach Janet gibt es z. Z. noch keine gesonderten Fortbildungsangebote). PITT   berücksichtigt genderspezifische Gesichtspunkte.

Der Kurs besteht aus zwei zusammenhängenden Teilen und ist nur als Ganzes buchbar. Er beinhaltet sowohl ausführliche Theorieteile als auch viel Praxis mit Übungen in der Grossgruppe und in Kleingruppen. Dabei legen wir grossen Wert auf Eigenerfahrung. Die Teilnehmer:innen üben die vermittelten Techniken in Kleingruppen in der Therapeuten-, Klienten- und Beobachterrolle. 

Teil 1  Stabilisierung: 
In diesem Kursteil werden Grundlagen der stabilisierenden Arbeit, der Resilienzförderung und Ressourcenorientierung, Möglichkeiten der Anwendung und Nutzung von Imaginationen sowie die Arbeit mit „verletzten" und  „verletzenden" Egostates vermittelt. Eine wesentliche therapeutische Grundhaltung ist Mitgefühl, verstanden als der Wunsch, „Heilsames zu bewirken".   
Teil 2 Traumabearbeitung: Die Themen des ersten Kursteils werden vertieft und die Erfahrungen der Teilnehmer:innen mit dem im ersten Teil Erlernten ausgewertet. Thematische Schwerpunkte sind die Vertiefung der mitgefühlsbasierten stabilisierenden Arbeit insbesondere mit verletzenden Anteilen (sog. „Täterintrojekten"), der Umgang mit dissoziativen Patient:innen, die Traumakonfrontation mit der Beobachtertechnik und Grundlagen der Selbstfürsorge und Psychohygiene für Therapeut:innen. 

Dozent:innen:           
Susanne Behling: Dipl.-Psych., Psychoanalytikerin (DGPT), Gruppenanalytikerin, Supervisorin DAGG und DGSV, Balintgruppenleiterin, EMDR-Therapeutin/ -Supervisorin/-Facilitatorin, Fachpsychotherapeutin, Dozentin und Supervisorin für Traumatherapie, langjährige Leiterin der Frauenberatungsstelle „Frauen helfen Frauen" in Dortmund, Autorisierung zur Durchführung von PITT-Kursen durch Prof. Luise Reddemann.
Thomas Haag: Dr. med., Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Allgemeinmedizin, EMDR-Therapeut/-Supervisor/-Facilitator, Fachpsychotherapeut, Dozent und Supervisor für Traumatherapie, Supervisor (ZAP Bad Salzuflen), langjährig leitender Arzt der Abteilung JONA - Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, jetzt in der Ambulanz der Abt. tätig.  Wissenschaftliche Leitung der BÄK-Curricula „Psychotraumatologie" und „Psychotherapie der Traumafolgestörungen" der Ärztekammern Westfalen-Lippe und Bremen. Autorisierung zur Durchführung von PITT-Kursen durch Prof. Luise Reddemann.
        
Umfang: 2 Wochenenden zu je 24 UE, insgesamt 48 UE
Termine: Teil 1 am Fr. 06.12. bis So. 08.12.2024Teil 2 am Fr. 17.02. bis So. 19.02.2025, jeweils 10 -18 h.
Ort:  Gemeindehaus Benninghofen, Kattenkuhle 19, 44269 Dortmund
Kosten:
€ 1200,- 
CME: 
Zertifizierung durch die Ärztekammer WL wird beantragt

Hinweise zu Corona-Schutzmaßnahmen:   

  • Es gelten die jeweils aktuellen Vorschriften zu COVID-19-Schutz- und Hygienemaßnahmen     
  • Bitte kommen Sie frühzeitig, am besten 30 Min. vor Kursbeginn.
  • Beim Seminar stellen wir Getränke und Pausenimbiß bereit, sofern dies nach den aktuell gültigen Corona-Regelungen möglich ist.

Teilnahmevoraussetzungen:
  • Bereitschaft zur Selbsterfahrung, grundlegendes Wissen in der Psychotraumatologie und über PITT (siehe Literaturhinweise).
  • Der Kurs richtet sich in erster Linie an approbierte ärztliche und psychologische Psychotherapeut:innen, bzw.  Kinderpsychotherapeut:innen, kann aber auch von Interessierten aus anderen Berufe, die mit traumatisierten Menschen arbeiten, besucht werden. 
  • Nicht approbierte Kolleg:innen sollten sich vor der Buchung mit uns in Verbindung zu setzen.

Empfohlene Literatur zu den Themenbereichen Psychotraumatologie und PITT:
  • Reddemann, L.  "Imagination als heilsame Kraft", Klett-Cotta (neue überarbeitete Auflage 2016)
  • Reddemann, L.  "Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie - Ein Mitgefühls- und Ressourcenorientierter Ansatz in der Psychotraumatologie  2021", Klett-Cotta
  • Reddemann L., Wöller W. „Komplexe posttraumatische  Belastungsstörung"  (2017)
  • Flatten G., Gast U., Hofmann A., Liebermann P.: AWMF-Leitlinie „Posttraumatische Belastungsstörung" (2019)
Weitere Informationen zu Frau Prof. Dr. Reddemann und Hinweise zu Veröffentlichungen finden Sie hier.